Sylvia Führer:
Werdegang
Sylvia
Führer wurde in Stuttgart im Dezember 1968 als viertes Kind einer Dolmetscher-
und Übersetzerfamilie geboren. Die Familie siedelte nach Las Palmas de Gran
Canaria um und machte sich diese Insel zur Heimat. Als Jugendliche nahm Sylvia
Führer auf der Basis ihrer Zweisprachigkeit neben der Schule verschiedene Jobs
in Übersetzen, Dolmetschen, Sprachunterricht und einer Hotelrezeption an. Im
Zusammenbringen der Menschen durch Sprache konnte sie schon früh sehr
erfolgreiche und positive Erfahrungen sammeln.
Es wurde ihr
Anliegen, sich vielseitig auszubilden, um
später interdisziplinär, vermittelnd und für verschiedene Altersgruppen tätig
sein zu können. Mit 18 Jahren legte sie das deutsche sowie spanische Abitur jeweils im mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig ab.
Weitere besondere Interessen waren bereits als Schülerin für sie Literaturwissenschaft,
gesellschaftliche Themen, Psychologie, kreatives Gestalten und Yoga.
An der Pädagogischen Hochschule Freiburg i. Br. studierte sie Musik und Religion für das Lehramt
(Staatsexamen mit Auszeichnung). Sie ließ
sich in Blockflöte
(Instrumente vom Sopranino bis zum Bass) bei Susanne Peter (Musikschule Kirchzarten) und Janette Flöel
(Musikhochschule Freiburg) ausbilden. Zudem absolvierte sie bei Susanne Peter eine Assistenzzeit
im Unterricht, die sie sehr inspirierte. Sylvia Führers Begleitinstrument ist die Harfe (böhmische
Hakenharfe).
Ab dem Jahr 1992 stellte die Jugendmusikschule Dreisamtal (Kirchzarten
bei Freiburg) Sylvia Führer als Instrumentallehrerin
ein. Dieses eher ländliche Ambiente bot ihr optimale Entfaltungsmöglichkeiten
und Kontinuität in der Arbeit: Bis zu acht Jahre am Stück konnte sie dieselben
Kindergruppen unterrichten, spezialisierte sich dann aber zunehmend auf den
Anfangsunterricht.
Eigenkreationen
Viele neue Übungen, Unterrichtmethoden und
Lernmaterialien
entwickelte sie für ihre Schüler, um die einzelnen Kinder in den Gruppen so individuell wie möglich zu fördern.
Von einem Musikverlag erhielt sie den Auftrag, ihre Ideen in Form eines umfassenden Methodikwerkes zusammenzustellen, das 2001 erschien und seither (nun in dritter aktualisierter Auflage) an zahlreichen Musikhochschulen bei der Lehrerausbildung und in der pädagogischen Praxis Verwendung findet.
Während dieser Jahre erteilte sie bei Bedarf neben Musik- auch Spanischunterricht und schuf auch hierfür viele Lernmaterialien und
Unterrichtsmethoden.
Im Bewusstsein, dass kulturelle Kommunikationsformen wie Sprache und Musik zwar einfühlende
Verständigung ermöglichen, aber das wirtschaftliche Miteinander dennoch häufig vom Egoismus dominiert wird, wandte
sie sich ab 2005 als Autorin zusätzlich einem Thema zu, das sie als Enkelin des
Sozialreformers Silvio Gesell schon seit ihrer Jugend beschäftigte: die Verbindung der Menschen untereinander über den Geldumlauf.
Bereits
Kinder sind begeistert von Arbeitsteilung, Kooperation und Gerechtigkeit,
weswegen sie vorrangig für Kinder ihre Erzählung "Die Münze Nuria"
schrieb, in welchem eine personifizierte Münze spannende Abenteuer erlebt, bis
sich ihr Wunsch erfüllen kann, zum Wohle aller
Menschen in Umlauf zu sein. Die Geschichte wurde von Fabienne Rieger
farbenprächtig illustriert und erschien im Jahr 2007. Daraufhin veröffentlichte
sie einige Artikel in Fachzeitschriften zu psychologischen Aspekten wirtschaftlicher Zusammenhänge, hielt Lesungen sowie Vorträge und führte Projekte an Schulen durch.
Gegenwart
Seit 2007 unterrichtet Sylvia Führer freiberuflich; ihr Schwerpunkt liegt nun auf dem Spanischunterricht.
Hier kann sie alles Bisherige zur Anwendung bringen: Das Musik- und Pädagogikstudium kommt ihr
dabei zugute, Übungen für den stimmigen Sprachklang zu entwickeln. Und die
Kreativität aus dem Musikunterricht macht sie immer wieder von Neuem auch für das
Entwickeln von Grammatikspielen im Spanischunterricht erfinderisch. Den
fortgeschrittenen Kursteilnehmern steht bei Sylvia Führer eine breite Palette an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und psychologischen Themen
sowie Literatur zur Verfügung, anhand derer sie sich in der spanischen Sprache üben können.
Als Autorin und Lehrerin bedeutet es ihr viel, den Kindern Raum zu geben, die überlieferte Kultur und die Umwelt spielerisch zu erkunden; ebenso wichtig ist es
ihr, dass Erwachsene sich junge Augen bewahren können, die das Staunen nie verlernen und der Vielfalt der Welt gegenüber offen bleiben.
Freizeit
Privat sind ihre Herzensangelegenheiten: Gute Gespräche und Meditation. Ihre
acht Nichten und Neffen. Selbstkreierte
neuartige Musikmarionetten ohne Elektronik, die sie in kleinen
Aufführungen einsetzt.
Der Wald und das Meeer.
Kammermusizieren mit der Flöte, kanarisches
Folkloremusizieren mit dem Instrument Timple und lateinamerikanisches mit der
Harfe.