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Rezension von Thomas Brändle 2

(Zeitschrift Connection Spirit, Heft April 2009)

"Die Münze Nuria"

 
Nicht nur für Kinder

Gerade in Zeiten der Finanzkrise wird die Frage immer dringlicher, wie denn unser Wirtschaftssystem gesunden könnte. Sylvia Führer, Jahrgang 1968, von Beruf Lehrerin, hat in diesem Zusammenhang einen spannenden, generationenübergreifenden Ansatz kreiert. Zielgruppe ihres Buches "Die Münze Nuria" sind junge Menschen von 8 bis 108 Jahren.

In dem Fantasieroman wird erlebbar, wie Menschen sich fühlen, wenn sie gierig sind, spekulieren, wenn sie ehrlich ihr Geld verdienen, sich gegenseitig beschenken, auf verschiedene Weise spielen, sparen, sich Wünsche erfüllen oder versuchen, zu zaubern... Um die Rolle des Geldes als Tauschmittel deutlich hervorzuheben, verwendet die Autorin ein interessantes Stilmittel: Den Münzen und Scheinen wird ein Wille und ein "Beruf" attribuiert – als kleine Persönlichkeiten rollen sie durch die Seiten. Ihren Daseinsinn, ihren "glänzenden" Selbstwert ziehen sie aus der Fähigkeit, die Menschen miteinander zu verbinden, indem sie ihnen das Tauschen der erbrachten Leistungen ermöglichen. Sogar eine Münzen-Schule hat die kleine Nuria als frischgeprägte Münze besucht, in der ihr Lehrer Goldmund mit viel Humor und Leichtigkeit den Münzen zeigte, wie vorteilhaft es für sie ist, wenn sie elegant rollen und richtig rechnen können.

Draußen in der Welt macht Nuria Bekanntschaft mit der sparsamen Isabel, einem Mann, der sein Geld bei Pferdewetten verspielt, dem verliebten Matthias und schließlich mit ihren digitalen Verwandten, die als Geld um den ganzen Globus geschickt werden. Im Inneren eines Computers erfährt Nuria, dass das elektronische Geld keine warmen Menschenhände zu spüren bekommt und dass das "große Geld" sich durch einen rätselhaften "Sog" ständig zu bereits sehr angefüllten Konten hingezogen fühlt. Zeit also, dass Nuria gemeinsam mit ihren Kameraden über Spielregeln nachdenkt, die dazu dienen, dass alle Menschen weiterspielen können im großen Tauschspiel, was letztlich auch den Wohlhabenden nachhaltiges Glück bringt. Ob Nuria es im Laufe der Erzählung schafft, mit den Menschen darüber zu sprechen?

In schönen sprachlichen Bildern, ohne pädagogisierend zu wirken, hilft dieses Buch dem Leser, die eigentliche Rolle des Geldes zu erahnen. Damit dient dieses Werk dem kindlichen Leser auch als Vorbeugung gegen Jugendverschuldung – jede kleine "Nuria" wird in ihrem Wert erlebbar gemacht.

Wenn in den Köpfen und Herzen der Menschen Geld nicht länger etwas ist, das nur dazu dient, stets mehr davon zu bekommen, sondern eine Verbindung von Mensch zu Mensch, so sind ideale Voraussetzungen dafür geschaffen, auch in der äußeren Realität Veränderungen entstehen zu lassen. Bei den Kindern fängt alles an; und Neuerungen in der Gesellschaft haben oft ihren Ursprung in einer guten Kinderstube mit Spiel, Sinn und Werten, zu der dieses Buch durchaus ein Beitrag ist. Nicht zuletzt auch wegen der farbenfrohen und vielseitigen Illustrationen, mit denen die Grafikerin Fabienne Rieger das Buch auf prächtige Weise bereichert hat. Tatsächlich ist "Die Münze Nuria" ein Buch, das die Generationen miteinander zu verbinden vermag.

Thomas Brändle

                                                                                                                                                                              

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